Rückblick 2017

Lebe Liebe Deine Stadt
Im Rahmen des von der Landesregierung für 3 Jahre geförderten Projektes „Lebe Liebe Deine Stadt“ geht das Kommunikationszentrum „die börse“ seit dem Herbst 2015 mit Site-Specific-Performances, interaktiven Mitmachprojekten, Podiumsdiskussionen und künstlerischen Interventionen in die verschiedenen Stadtteile Wuppertals und greift Themen auf, die die Menschen vor Ort bewegen. Über Kunstaktionen in den verschiedenen Stadtteilen und Orten Wuppertals laden wir dazu ein, die Stadt neu und anders wahrzunehmen.

Arrival Cities 2.0 –Fokus Heckinghausen
Mit diesem Projekt startete Lebe Liebe Deine Stadt im Frühjahr 2017 mit einem intensiven Ausflug nach Heckinghausen. Heckinghausen ist von einer langen Zuwanderungsgeschichte geprägt. Die Hälfte der dort lebenden Menschen hat einen Migrationshintergrund. Heckinghausen ist eine Arrival City, eine Ankunftsstadt mit langer Erfahrung und einer Fülle an Experten zum Thema Ankommen. Die beiden Künstlerinnen Nelly Thea Köster und Mandy Wiegand begegneten diesen Menschen und stellten Fragen über das Ankommen. Über eine intensive Recherche im Stadtteil durch Interviews, künstlerische Stadtspaziergänge und einen Impulsabend mit „WorldCafé“ zum Thema Arrival Cities_ Ankommen, wurde zunächst Material gesammelt. Die gesammelten Geschichten und Bilder visualisierten die Künstlerinnen aus O-Tönen, Bildern und Geschichten in einer „personal map of arriving“ in einem leerstehenden Ladenlokal. Die interviewten Passanten und die Anwohner wurden eingeladen, die Entwicklung und Recherchearbeit der Künstlerinnen durch aktives Einbringen eigener Materialien und Geschichten zum Thema zu unterstützen und das Ladenlokal mit zu gestalten.


Partizipative Sitesspezific-Performance zum Bleicherfest
In einem zweiten Schritt verwandelten Mandy Wiegand und Nelly Köster gemeinsam mit der Sängerin Anna Luca Morhenn und dem Tänzer Paul White und in Zusammenarbeit mit Vereinen, Gruppen, Initiativen und Interessierten über Mitmachangebote im Bereich Theater, Tanz und Musik das gesammelte Material in eine Site-Specific-Performance, einen interaktiven Rundgang mit Performern, Chören und Kletterern. Gezeigt wurde das Ergebnis als eine Art Flashmop zum alljährlichen traditionellen Bleicherfest. Finanziert wurde dieses Zusatzprojekt im Rahmen des Bund-Länder Programms „Soziale Stadt“ nach den Förderrichtlinien Stadterneuerung des Landes NRW.

Künstlerische  Stadtspaziergänge

dienten in Heckinghausen dazu, gemeinsam mit den Anwohnern Audio – und Videomaterial zu sammeln, oder in Wichlinghausen/Oberbarmen zusammen mit dem Tänzer und Choreographen Mark Sieczkarek die Umgebung tänzerisch zu erkunden. Sie waren kurze Schnupperangebote, die erste Zeichen für eine bevorstehende Interaktion im Stadtteil setzten.

Interventionen im öffentlichen Raum
Der Choreograph Mark Sieczkarek entwickelte beim Projekt CIRCLE DANCE gemeinsam mit tanzinteressierten Menschen eine Intervention im öffentlichen Raum, innerhalb derer im Kreis tanzende Performer die Passanten in der Elberfelder Innenstadt einluden, aus dem Alltagsleben auszusteigen und sich für einen Moment von den pulsierenden Kreisbewegungen mittragen zu lassen.  Zusammen mit der Gruppe Cheers for Fears, einer Initiative zum Austausch zwischen den Studiengängen der Szenischen Künste in NRW, entwickelte die bildende Künstlerin Mandy Wiegand eine weitere Intervention im öffentlichen Raum. Prozess und Experiment standen dabei im Vordergrund. Das Projekt WERTSTOFF veränderte temporär die Atmosphäre in den Straßen. Dazu wurden während der Sperrmülltage aussortierte Materialien umgenutzt und neue Kompositionen von Material und urbanem Raum erprobt, performativ bespielt und öffentlich verhandelt. Akteur*innen waren Studierende aus ganz NRW aus den Bereichen Bildende Kunst, Architektur, Performance, Tanz, Szenische Forschung und Mediale Künste. Sie brachten genreübergreifend ihre Perspektiven in einen künstlerischen Prozess ein und testeten neue Arbeitsansätze aus.

Visionen – Kunst in der Stadt
In der Veranstaltungsreihe VISIONEN – Kunst in der Stadt verknüpften wir unsere Aktionen mit interessanten Initiativen in Wuppertal und schafften Raum für Meinungsaustausch und gemeinsames Nachdenken über die gesellschaftliche Funktion solcher partizipativen Kunstprojekte im öffentlichen Raum.
Kontakt
Entweder unter
infoEntfernen@dieboerse-wtal.de
oder anrufen unter
0202/243 2212.